Dienstag, 22. Februar 2011

Your Demise, Stick To Your Guns, Break Even - 05.02.2011, Matrix Bochum

Line-Up

Your Demise
Stick To Your Guns
Break Even
Letlive
Dead End

Mit etwas Verspätung kommt nun mein Review zur Bochumer Show der "The Kids We Used To Be" - Tour, angeführt von Your Demise. Das (oder die?) Matrix ist schon recht gut gefüllt als wir die Location betreten, dennoch beginnt das Konzert erst mit ungefähr 20 Minuten Verspätung.

Opener dieses Abends sind Dead End, welche eine solide aber wenig spektakuläre Mischung aus Hardcore und Metalcore spielen. Lediglich bei den zugegeben deftigen Breakdowns der Band sieht man hier und da ein paar Gliedmaßen umherschleudern, ein völliger Fremdbegriff scheint diese Band hier einigen Zuschauern auch nicht zu sein.

Als nächstes stehen die Jungs von Letlive auf der Bühne, welche für mich mit Abstand die größte Überraschung des Abends waren. Wie der Sänger auf der Bühne abgeht ist wirklich einmalig. Er macht den Clown, dann murmelt er im nächsten Moment (scheinbar wirklich) den Tränen nah ins Mikro um etwas über seine verkorkste Kindheit, im speziellen verursacht durch den Vater zu erzählen. Im nächsten Moment explodiert er wieder förmlich, rennt von links nach rechts und legt sogar einen astreinen Wallflip hin. Auch den Publikumskontakt scheut der Frontmann, der übrigens auch ein sehr guter Sänger ist, nicht. Während er den Übergang zum nächsten Song mit einer kleinen Beatboxpassage einleitet, stolziert er gemütlich durchs Publikum. Musikalisch und optisch ein sehr ansprechender Auftritt, die Band dürfte auf dieser Tour einiges an neuen Fans gewinnen. Daumen hoch!

Nun waren Break Even an der Reihe, welche schon von einer stattlichen Traube an Besuchern vor der Bühne erwartet wurden. Ein schöner Auftritt, bei dem bei mir jedoch der Funke nicht so recht überspringen wollte, was jedoch auch an meiner etwas weit hinten liegenden Zuschauerposition gelegen haben könnte. Die Leute weiter vorne jedoch hatten sichtlichen Spaß, auch aus der Ferne sah man die familiäre Athmosphäre zwischen Fans und der sehr sympathischen Band. Höhepunkt des Auftritts war wohl die inoffizielle Hymne der Band, "October 27th". Schöne Show, wenn auch etwas zu einseitig für meinen Geschmack.

Als nächstes kam die Band, auf die ich am Meisten gespannt war und welche mich auch nicht enttäuschte: Nach einigen verpassten Gigs hatte ich endlich die Möglichkeit, Stick To Your Guns live zu erleben. Der Fokus lag eindeutig auf den Songs der letzten beiden Alben, allen voran natürlich vom akutellsten Output "The Hope Division". Hiervon wurden grandiose Stücke wie "Amber" und "Some Kind Of Hope" gespielt, die von ehrlichen und sympathischen Ansagen seitens des Frontmannes eingeleitet wurden. Vor und auf der Bühne ging ordentlich die Post ab, es gab Stagediver én masse, die Leute sangen mit und waren voll dabei. Die Band hatte auch sichtlichen Spaß an diesem Auftritt. Am meisten Resonanz fand wohl der Song "This is More". Für mich der Beste Auftritt des Abends.

Nun war es Zeit für den Headliner dieser Tour, Your Demise. Zwar finde ich die Outputs dieser Band recht solide, jedoch ist mir der schier endlose Hype um die Band ein Rätsel. Trotzdem war ich gespannt auf den Auftritt. Vor der Bühne wurde es richtig eng. Gespielt wurden fast ausschließlich Songs vom neuesten Album, welches bezeichnend für den Titel der Tour war, jedoch wurden auch durchaus Klassiker wie "Burnt Tongues" gespielt. Die Crowd ging bei dieser Trendband wie zu erwarten am Meisten ab, es wurde gemosht, gestagedived und die Bühne belagert. Irgendwie schaffte es der Frontmann dann auch noch, sich eine recht stark blutende Wunde am Bein zuzuziehen. Zum finalen Abschluss des Abends enterten dann nochmal einige Fans die Bühne, sodass von der Band selbst nur noch wenig zu sehen war. Guter Auftritt, jedoch nicht überragend.

Alles in allem ein runder Abend, mit zwei sehr positiven und 3 soliden Auftritten. Totalausfälle gab es an diesem Abend nicht, weswegen alle zufrieden nach Hause gingen.