Dienstag, 15. März 2011

BDHW A Night of Fear pt. 4 - 12.03.2011, Sputnikhalle Münster

Line-Up:

Six Ft Ditch
Ruckus
Embraced by Hatred
In Blood We Trust
Circle of Death
Dead End Tragedy
Brothers in Crime
Twitching Tongues
Forsaken

Im Vorfeld zur Night Of Fear gab es einige Line-Up-Änderungen. Die markanteste von ihnen dürfte wohl die Absage von Cold Hard Truth sein, deren Sänger wie inzwischen bekannt zurzeit aus nicht näher bekannten Gründen in U-Haft sitzt und im Ernstfall einige Jahre hinter Gitter wandern wird.

Zum Abend selbst gibt es an sich nicht allzu viel zu sagen, Beatdown ist nunmal Beatdown. Eröffnet wurde von der deutschen Band Forsaken, die jedoch noch nicht viel Publikum erreichte, da die Sputnikhalle noch recht leer war.
Anschließend spielten Twichting Tongues, die einzige Band die heute vom Sound her aus dem Rahmen fiel. Es gab klaren Gesang, Texte die nicht von Gewalt handelten und der Sound der Band orientierte sich mehr am Oldschool Hardcore. Dass der Sänger von Twitching Tongues auch der Drummer bei Alpha and Omega ist, erklärt die auffälligen Paralellen im Sound.
Nun war es Zeit für die letzter Show der Brothers in Crime aus dem Pott, welche viel redeten, viel auf dicke Hose machten und eben Beatdown spielten. Bei dieser Band waren die ersten auffälligen Violent Dancer zu sehen. Dieses Bild streckte sich durch den Abend, die Tanzeinlagen wurden zunehmend aggressiver und die Tritte und Schläge landeten zielsicher im Publikum. Circle of Death spielten die Releaseshow ihres neuen Longplayers, bei In Blood We Trust tanzten zwei Jungs in Boxershorts im Pit umher und bei Embraced bei Hatred, wohl die Beatdowngröße aus Deutschland überhaupt ging ordentlich die Post ab.
Beim Co-Headliner aus den USA, Ruckus, setzte sich das Bild des Abends fort, es wurde gemosht, gekickt, geprollt. Als sämtliche Mikros auf der Bühne beim letzten Song ausfielen, schien der Ruckus-Frontmann kurz davor zu stehen, dem Soundmann eine reinzudrücken. Positive Energie!
Letztendlich spielten Six Ft Ditch zum Tanz auf. Was soll ich sagen, dieselben Szenen wie den ganzen Abend zuvor spielten sich auch hier ab, nur noch aggresiver, Schlägerei und gehöriger Kontakt einer Eisenstange mit dem Kopf einer Mosherin inklusive (so wurde übrigens nicht verprügelt sondern mit dem Kopf dagegengestoßen).

Zur Musikrichtung Beatdown kann man ja stehen wie man will, ich für meinen Teil höre es zwischendurch sehr gerne. Ob ich jedoch nochmal solch ein Konzert besuche steht noch in den Sternen. Das Publikum, welches sich in Münster bot war teilweise recht derbe. Natürlich muss mit Violent Dancing gerechnet werden, dagegen habe ich auch nichts, aber manche Leute übertreiben einfach.

Think about it!

Dienstag, 22. Februar 2011

Your Demise, Stick To Your Guns, Break Even - 05.02.2011, Matrix Bochum

Line-Up

Your Demise
Stick To Your Guns
Break Even
Letlive
Dead End

Mit etwas Verspätung kommt nun mein Review zur Bochumer Show der "The Kids We Used To Be" - Tour, angeführt von Your Demise. Das (oder die?) Matrix ist schon recht gut gefüllt als wir die Location betreten, dennoch beginnt das Konzert erst mit ungefähr 20 Minuten Verspätung.

Opener dieses Abends sind Dead End, welche eine solide aber wenig spektakuläre Mischung aus Hardcore und Metalcore spielen. Lediglich bei den zugegeben deftigen Breakdowns der Band sieht man hier und da ein paar Gliedmaßen umherschleudern, ein völliger Fremdbegriff scheint diese Band hier einigen Zuschauern auch nicht zu sein.

Als nächstes stehen die Jungs von Letlive auf der Bühne, welche für mich mit Abstand die größte Überraschung des Abends waren. Wie der Sänger auf der Bühne abgeht ist wirklich einmalig. Er macht den Clown, dann murmelt er im nächsten Moment (scheinbar wirklich) den Tränen nah ins Mikro um etwas über seine verkorkste Kindheit, im speziellen verursacht durch den Vater zu erzählen. Im nächsten Moment explodiert er wieder förmlich, rennt von links nach rechts und legt sogar einen astreinen Wallflip hin. Auch den Publikumskontakt scheut der Frontmann, der übrigens auch ein sehr guter Sänger ist, nicht. Während er den Übergang zum nächsten Song mit einer kleinen Beatboxpassage einleitet, stolziert er gemütlich durchs Publikum. Musikalisch und optisch ein sehr ansprechender Auftritt, die Band dürfte auf dieser Tour einiges an neuen Fans gewinnen. Daumen hoch!

Nun waren Break Even an der Reihe, welche schon von einer stattlichen Traube an Besuchern vor der Bühne erwartet wurden. Ein schöner Auftritt, bei dem bei mir jedoch der Funke nicht so recht überspringen wollte, was jedoch auch an meiner etwas weit hinten liegenden Zuschauerposition gelegen haben könnte. Die Leute weiter vorne jedoch hatten sichtlichen Spaß, auch aus der Ferne sah man die familiäre Athmosphäre zwischen Fans und der sehr sympathischen Band. Höhepunkt des Auftritts war wohl die inoffizielle Hymne der Band, "October 27th". Schöne Show, wenn auch etwas zu einseitig für meinen Geschmack.

Als nächstes kam die Band, auf die ich am Meisten gespannt war und welche mich auch nicht enttäuschte: Nach einigen verpassten Gigs hatte ich endlich die Möglichkeit, Stick To Your Guns live zu erleben. Der Fokus lag eindeutig auf den Songs der letzten beiden Alben, allen voran natürlich vom akutellsten Output "The Hope Division". Hiervon wurden grandiose Stücke wie "Amber" und "Some Kind Of Hope" gespielt, die von ehrlichen und sympathischen Ansagen seitens des Frontmannes eingeleitet wurden. Vor und auf der Bühne ging ordentlich die Post ab, es gab Stagediver én masse, die Leute sangen mit und waren voll dabei. Die Band hatte auch sichtlichen Spaß an diesem Auftritt. Am meisten Resonanz fand wohl der Song "This is More". Für mich der Beste Auftritt des Abends.

Nun war es Zeit für den Headliner dieser Tour, Your Demise. Zwar finde ich die Outputs dieser Band recht solide, jedoch ist mir der schier endlose Hype um die Band ein Rätsel. Trotzdem war ich gespannt auf den Auftritt. Vor der Bühne wurde es richtig eng. Gespielt wurden fast ausschließlich Songs vom neuesten Album, welches bezeichnend für den Titel der Tour war, jedoch wurden auch durchaus Klassiker wie "Burnt Tongues" gespielt. Die Crowd ging bei dieser Trendband wie zu erwarten am Meisten ab, es wurde gemosht, gestagedived und die Bühne belagert. Irgendwie schaffte es der Frontmann dann auch noch, sich eine recht stark blutende Wunde am Bein zuzuziehen. Zum finalen Abschluss des Abends enterten dann nochmal einige Fans die Bühne, sodass von der Band selbst nur noch wenig zu sehen war. Guter Auftritt, jedoch nicht überragend.

Alles in allem ein runder Abend, mit zwei sehr positiven und 3 soliden Auftritten. Totalausfälle gab es an diesem Abend nicht, weswegen alle zufrieden nach Hause gingen.

Montag, 3. Januar 2011

Persistence Tour 2010 - 11.12.2010, RWE Halle, Mülheim a.d. Ruhr

Line-Up:

Sick Of It All,
D.R.I.,
Blood For Blood,
Unearth,
Evergreen Terrace,
Cruel Hand,
Casey Jones,
Crushing Caspars,
Vera Cruz

Der 11. Dezember 2010, Zeit für die obligatorische Persistence Tour. Ruhrgebietsstation dieses mal nicht in der Oberhausener Turbinenhalle, sondern in der RWE-Halle in Mülheim an der Ruhr. Was als erstes auffiel: Die Location war für son eine Tour völlig, aber wirkich völlig überdimensioniert. Sogar beim späteren Headliner Sick Of It All blieb weit mehr als die Hälfte der Halle im hinteren Bereich leer. Was man sich dabei gedacht hat? Das frag ich mich auch. Doch nun vorerst zum Konzert selbst. Im Anbetracht der Masse an Bands ja fast schon ein kleines Festival. Veru Cruz verpassten wir aufgrund des katastrophalen Weihnachtsverkehrs leider, von den Crushing Caspars bekommen wir auch nichtmehr allzu viel mit. Für mich persönlich war das verkraftbar, da der Stil der Band mich eher wenig ansprach.

Anschließend war Zeit für mein erstes Highlight an diesem Abend: Casey Jones stürmten die Bühne und konnten direkt mit textsicheren Fans punkten, die sich vor der Bühne tummelten. Allgemein ein starker Auftritt, bei dem meinem Empfinden von Performance bis Sound alles passte. Leider wirkten Band und Fans in der riesigen Sporthalle mit Zuschauerrängen etwas verloren, trotzdem ein guter Auftakt für mich.

Anschließend spielten Cruel Hand, welche vom Stil her sehr ähnlich klangen wie Casey Jones: geradliniger, direkter Hardcore. Meines Wissens nach war die Band um einiges bekannter als Casey Jones, wodurch es mich überraschte das vor der Bühne kaum Bewegung stattfand. Außerdem wirkte die Band stellenweise recht kraft- und motivationslos, was natürlich durch die Reaktionen des Publikums hervorgerufen worden sein könnte. Solider Auftritt, aber nichts besonderes.

Als nächstes standen, wie es scheint für viele inoffizieller Co-Headliner, Evergreen Terrace auf der Bühne. Vor der Bühne wurde es das erste mal rappelvoll und der Moshpit tobte, als Evergreen Terrace die ersten Noten spielten. Was stimmlich aus dem schmächtigen Frontmann herauskommt, ist wahrlich nicht zu verachten. Eröffnet wird das Set mit dem Song Enemy Sex, allgemein wurde der Fokus auf eher aktuelle Titel gelegt. Ausnahmen bestätigten jedoch die Regel. Ich hatte mit Evergreen Terrace nie besondern viel am Hut, dieser Auftritt überzeugte mich jedoch sehr.

Die als nächstes spielenden Unearth betrachtete ich entspannt von weiter hinten. Die Musik der Band sagt mir nicht sonderlich zu, trotzdem war das Set gut gespielt, wenn auch das Riffing teilweise etwas matschig war. Augenscheinlich kann gesagt werden, dass diese Band im Line-Up etwas fehl am Platze waren, genau wie D.R.I. Dazu aber später mehr. Der relativ pure Metalsound fand nur begrenz Anklang.

Nun kam die Band, auf die ich an diesem Abend am Meisten gespannt war: Blood For Blood. Angesichts der schier endlosen Anzahl von BfB-Shirts im Publikum stand ich mit dieser Meinung wohl nicht alleine da. Es wurde rappelvoll vor der Bühne, und Blood For Blood starteten ihr Set. Ich denke ich habe auf einem Konzert selten so viele "Fucks" gehört, haha. Hauptsächlich wurden Songs vom Klassiker "Outlaw Anthems" gespielt, aber auch andere Songs wie Paper Gangsta. Die Meute grölte pausenlos mit, erste Crowdsurfermassen machten sich bemerkbar und wirklich alles hatten großen Spaß an dem Auftritt der Band, die mit dieser Tour ihre Reunion feiert. Ganz großes Kino, ich freue mich schon sie wieder auf dem With Full Force zu sehen.

Nun zum Tragikschauspiel des Abends: D.R.I. spielten zum Tanz auf. Die Band und ihre Leistung in allen Ehren, zweifellos waren sie ein großer Einfluss für viele heutige Bands, ihr Stil der sehr Thrashlastig ist passte einfach nicht zur Zielgruppe des Abends. Es fanden sich lediglich ungefähr 40 aktive Zuschauer vor der Bühne, deren Alterdurchschnitt bei Ende 20 liegen dürfte. Eigentlich schade, eine so einflussreiche Band, die zudem auch eine Reunion feierte, auf so einer Tour zu verheizen.

Allgemein spielten an diesem Abend für meinen Geschmack zu viele Bands, sodass ich mich beim mit Spannung erwarteten Headliner Sick of it All nichtmehr zu allzu viel Action mitreissen lassen konnte. Trotzdem war es ein großartiger Auftritt, es ist immer wieder erstaunlich wie agil die Jungs noch sind. Es wurden viele Songs vom neuesten Output "Based On A True Story" gespielt, jedoch auch Klassiker wie Built to Last oder Titel vom vorletzten Album "Death To Tyrants". Alles in allem war es eben ein Sick Of It All- Auftritt wie er im Buche steht: Keine Überraschungen, dennoch Partystimmung hoch zehn.

Alles in allem schaue ich mit einem lachenden Auge für die soliden Leistungen der Bands, jedoch auch mit einem weinenden Auge auf den Abend zurück: Halle? Viel zu groß. Bands? Viel zu viele für eine Tour! Liebe Veranstalter, denkt doch mal um.

No Turning Back, Goldust - 30.11.2010, JZE Lorenz Süd

Line-Up:

No Turning Back
Goldust

Dass ich dieses Konzert besuchen konnte war mehr Zufall als geplant, stolperte ich doch lediglich eine halbe Woche vor dem Konzert bei MySpace über die Last Minute- Konzertankündigung, welche eine kleine Lücke in der Eurotour von No Turning Back füllen sollte. Die Münsteraner Band Goldust bot sich da natürlich als Support an, war man doch vor Ort beheimatet und hatte mit dem letzten Release "Destroyer/Borderlines" einen echten Knaller im Gepäck.
Als ich im JZE Lorenz Süd ankam, saßen schon ungefähr 30 Besucher im Cafebereich der Location - eigentlich ist ja die ganze Location eine Art Kantine, diese wurde jedoch zwecks Konzert halbiert. Da der Frontmann von Goldust selbst erst einige Minuten vor geplantem Konzertbeginn in Schal und Handschuhe vermummt auftauchte, verwunderte es nicht das sich der geplante Start um einige Minuten hinzog.

Das Set, welches Goldust präsentierten, bestand hauptsächlich aus Songs des aktuellen Releases. Sowohl Fronter als auch der Rest der Band gaben alles, um dem Publikum eine gute Show zu bieten, wollte man dem Frontmann doch zeitweise gerne unter den Achseln packen, da er sich so die Seele aus dem Leib schrie dass er der Erschöpfung sehr nah war. Dennoch sprang der Funke jedoch nicht wirklich auf das Publikum über, lediglich anerkennendes Kopfnicken und Applaus konnten geerntet werden. Schade eigentlich, halt ich diese Band doch mit für das wertvollste was der deutsche Hardcore momentan zu bieten hat.

Als nächstes standen also No Turning Back auf der Bühne. Mit den ersten Tönen der Band trat sofort Bewegung im Publikum ein, dass nun auf schätzungsweise 60 bis 70 Zuschauer angewachsen war. Vereinzelte Kandidaten gaben ihre Violent-Dancing Moves zum Besten, was bei einer Band die solch einen vorwärts preschenden Hardcore spielt jedoch nicht weiter überraschen dürfte. No Turning Back spielten eine bunte Mischung aus alten und neuen Songs, die Menge zeigte sich textsicher und die Athmosphäre in der sehr kleiner Location war außerordentlich familiär. "This right here is Hardcore, the small shows with people who love this music", wie der Fronter passend bemerkte.

Nach ungefähr 50 Minuten war dann auch bei No Turning Back schon Schluss, was jedoch im Anbetracht der Tatsache, dass es mitten in der Woche war verkraftbar war. Insgesamt ein runder Abend, dessen späte Entdeckung sich auf jeden Fall gelohnt hat.