Montag, 15. November 2010

Heaven Shall Burn, As I Lay Dying, Suicide Silence, Dew Scented - 14. November 2010, Skater's Palace Münster

Line-Up:

Heaven Shall Burn
As I Lay Dying
Suicide Silence
Dew Scented

Es ist der 14. November 2010, und es ist an der Zeit für eines der Tourhighlights dieses Jahres: Die beiden vielleicht größten Metalcorebands der heutigen Zeit, Heaven Shall Burn und As I Lay Dying, geben sich mit den Trend- Deathcorelern von Suicide Silence und den Metalern von Dew Scented die Ehre. Als wir 20 Minuten vor Spielbeginn der ersten Band ankommen ist es bereits rappelvoll im Skaters Palace. Die Kapazität der Halle ist nahezu voll ausgelastet, womit sich heute Abend ungefährt 1000 Besucher eingefunden haben dürften.

Als erstes spielen Dew Scented, die einen etwas schweren Stand haben, spielen sie doch eine Mischung aus Metal und Thrash vor einem Death- und Metalcorepublikum. Die Songs der Band sind auf jeden Fall sehr gut hörbare, traditionelle Songs die schnell ins Ohr gehen. Zu Anfang springt der Funke noch nicht so wirklich aufs Publikum über, gegen Ende des Auftritts ist jedoch durchaus schon ein größerer Pogo-Pit zu vermerken. Die Jungs verabschieden sich mit den Worten, in Münster das bisher beste Publikum der Tour angetroffen zu haben. Eine Runde Sache.

Nun wird es eng, eher gesagt noch enger als vorher, denn Suicide Silence stehen auf dem Programm. Das Licht wird abgedunkelt, und als die ersten Töne erklingen steht ein eindrucksvoller Mitch Lurker auf der vordersten Box, der von grellweißem Licht beleuchtet wird. Auf jeden Fall ein imposanter Auftakt, jedoch ist dies auch das Bild das sich über den Großteil des Auftritts streckt. Breakdowns, ein stampfender Frontmann, ein Farbspiel mit starken kontrasten zwischen hell und dunkel. Es wird eine recht bedrohliche Athmosphäre aufgebaut, insgesamt jedoch kann gesagt werden dass ich die Band nach dem ersten persönlichen Live-Erlebnis als "Mehr Schein als Sein" abstempele. Musikalisch einfach nicht innovativ, wenn auch Präzise, und von den ultratiefen Growls den Fronters ist hier auch nichts zu hören. Optisch ein interessantes Erlebnis, musikalisch eher durchschnittlich. Zwischendurch hat die Band, die vorwiegend Songs von der letzten LP spielt, noch technische Probleme, die aber nich 5 bis 10 Minuten behoben sind.

Wo wir gerade bei technischen Problemen wären: Die Umbauphase für As I Lay Dying zieht sich auf sage und schreibe 50 Minuten, da auch hier "technical difficulties" auftraten. Die Band entschuldigt sich, genau wie Heaven Shall Burn später, des öfteren dafür, der Stimmung des Abends tat dies jedoch keinen Abbruch. Schließlich werden die wartenden Fans anschließend von As I Lay Dying mit einem großartigen Auftritt belohnt. Meine Begleitung und ich kommen stark ins Schwitzen, und bald ist ein Großteil der Zuschauer völlig durchnässt. Vom Pit kann gesagt werden, dass er sich gut und gerne von links nach recht über die komplette Breite der Bühne bewegt hat, die obligatorische Wall Of Death fällt auch ansehnlich aus. Der Auftritt wird lediglich kurz von einem Gerüstkletterer unterbrochen, der auf einem Stahlträger mitten über der Menge sitzt und von der Security unliebsam heruntergebeten wird. Den Sprung aus 3m Höhe in die Menge lässt dieser sich natürlich nicht nehmen - ob das sein muss? Ich finde nicht. As I Lay Dying spielen sowohl Songs vom neuen Album und auch viele Klassiker wie Through Struggle. Die Cleanvocals sind wie immer schwer zu verstehen, da zu leise und verwaschen, jedoch werden sie ohnehin von der Menge übertönt. Ein klasse Auftritt.

Nun ist es an der Zeit für den großen Headliner des Abends, und es wird so voll das man sich sogar vor dem Auftritt schon nicht mehr bewegen kann: Heaven Shall Burn betreten die Bühne und eröffnen nach kurzem Intro mit dem Bombast-Track "Counterweight". Die Menge eskaliert, und für eine gute Stunde herrscht der totale Ausnahmezustand vor der Bühne. Crowdsurfer, Riesenpit und der vom Frontmann geforderte Schweinepogo werden von den Zuschauern pausenlos durchgeführt. Im Hintergrund läuft eine Beamerpräsentation mit passenden Aufnahmen zu den Songs (sehr passend: Das öltriefende BP-Logo zu "Black Tears", dem letzten Song für den Abend), wodurch zusätzlich Athmosphäre geschaffen wird. Auch hier wird wieder eine großzügige Wall Of Death vollzogen, jedoch immer mit der Aufforderung der Band aufeinander aufzupassen. Mein persönliches Highlight bei diesem Auftritt war das Intro von Iconoclast, bei dem wunderschöne Naturaufnahmen im Hintergrund liefen, nur um dann in die Livehymne "Endzeit" umzuschlagen - einfach klasse.

Insgesamt ein nahezu perfekter Abend, der besser kaum hätte sein können. Technische Schierigkeiten verzeiht man in so einem Fall gerne.

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