Dienstag, 19. Oktober 2010

The Come In Shoals Tour 2010 - 11. Februar 2010, Sputnikhalle Münster

Line-Up:

War From a Harlots Mouth
Arsonists Get All The Girls
Salt The Wound
A Plea for Purging
Eleonore
Disposed To Mirth
precious lies

Ein Donnerstag wie jeder andere. Früh aufstehen, arbeiten gehen und sich über sein Umfeld aufregen. Bis Abends die Welt dann endlich wieder besser aussieht, denn es ist Zeit für ein gepflegtes Konzert!

Die Jungs um Precious Lies spielen vor sehr wenigen Leuten, was einerseits natürlich das übliche Problem eines Openers ist, andererseits könnte es auch daran liegen das es mitten in der Woche ist und viele Leute noch arbeiten müssen. Das was die Jungs zeigen, treibende, moshlastige Musik zwischen Metalcore und Deathcore, weiss trotzdem zu gefallen. Scheinbar hat die Band ein paar Freunde mitgebracht, denn hier und die werden schon die Texte mitgegröhlt.

Anschließend betreten Disposed To Mirth die Bühne, deren Deathcore zwar nicht sonderlich originell ist, jedoch aufgrund ihrer Bekanntheit im Münsteraner Raum trotzdem viele Leute zum bewegen und mitsingen animiert. Entertainerfähigkeiten kann man den Jungs auch nicht absprechen, symphatisch sind sie auch. Ob ihre Musik auch vor einem Publikum derart zündet, bei dem sie keinen Heimvorteil haben wage ich jedoch zu bezweifeln.

Die anschließend spielenden Eleonore lasse ich mir entgehen, da ich mir lieber mal den Merchstand reinziehen will und ein paar Bierchen zu mir nehme. Was man von nebenan hört unterscheidet sich jedoch nur geringfügig von den beiden Vorgängern. Ob das gut oder schlecht ist muss jeder für sich selbst entscheiden.

Als nächstes steht die für mich und scheinbar auch viele andere die größte Überraschung des Abends auf dem Plan: Die mir vorher gänzlich unbekannten A Plea For Purging betreten die Bühne. Geboten wird stampfender Deathcore im Midtempobereich, die Vocals vom, naja sagen wir fülligen Frontmann der gemütlich auf der Bühne hin und her spaziert passen gut zum Sound. A Plea For Purging sind die erste Band des Abends, bei der merkliche Aktivitätensteigerung in der Menge zu bemerken ist. Der Auftritt hinterlässt einen positiv überraschten Eindruck bei mir, nur an der Bühnenpräsent könnten die Mitglieder der Band noch etwas feilen. Aber auf jeden Fall eine Gruppe, mit der man sich einmal beschäftigen sollte!

Als nächstes bietet sich eine der letzten Gelegenheiten, die bekannte Deathcoreformation Salt The Wound live zu erleben. Die Band, die sich auf ihrer letzten Tour befindet, hätte im Anbetracht dieser Tatsache den Co-Headlinerslot mehr als verdient. Und besser für die Stimmung des Abends wäre es auch gewesen wie sich später noch zeigen sollte. Der Auftritt der Band ist jedoch sehr solide, bietet allerdings keine Überraschungen - Deathcore eben. Teilweise hat die Formation Schwierigkeiten, das Timing einzubehalten und die Gitarren verlaufen sich hier und da mal, es sind jedoch nur kleinere Fehler die bei Stücken im Blastbeattempo zu verzeihen sind. Die Leute im Publikum gehen ordentlich ab, sodass sowahl Band als auch Fans mit diesem Auftritt durchaus zufrieden sein können.

Nach Salt The Wound entert die Electro-Deathcoregruppe Arsonists Get All The Girls die Bühne. Viele Leute im Publikum scheinen für diese Band hier zu sein, was sich durch viele knallbunte T-Shirts mit deren Bandlogo äußert. Mein Fall ist diese Musik absolut nicht, sodass ich vor der Bühne lieber Platz für Anhänger der Band mache. Es wird merklich voll vor der Stage, sodass die Band auch nach einer kurzen Umbaupause schon loslegen kann. Zum Sound der Band lässt sich sagen, dass er sich auf jeden Fall vom Sound anderer Bands abhebt, nicht allein auf Grund der Elektroelemente. Die Liveperformance jedoch lässt eher zu wünschen übrig, vor der Bühne will nicht so recht Stimmung aufkommen und die Band zieht ihren Auftritt auch eher pflichtbewusst als begeistert durch. Nach diesem Auftritt sind die ersten enttäuschten Gesichter des Abends zu vermerken.

Als letztes wird es Zeit für den Headliner des Abends, War From A Harlots Mouth. Der Titel der Tour leitet sich vom namensgebenden Album der Bands ab, das nun doch schon seit einiger Zeit erhältlich ist, doch besser spät als nie wie es so schön heißt. Die Meute ist merklich gespannt, der Bereich vor der Bühne ausgelastet. Das Set, das die Band technisch einwandfrei und energiegeladen abfeuert, besteht aus einer guten Mischung aus neuen Songs und älteren Stücken, bei denen auf dem Album und der EP noch der Vorgänger von Sänger Nico tätig war. Auch der Klassiker der Band überhaupt, Uptown Girl, darf natürlich nicht fehlen und animiert die Menge zu Stagedives, moshen und mitsingen. Der Frontmann agiert sehr publikumsnah, was auch zu gefallen weiß.

Nach geschätzten 50 bis 60 Minuten mit dem Headliner ist dann auch Schluss, und die Zuschauer gehen zufrieden aber müde nach Hause - schließlich darf morgen wieder gearbeiter oder zur Schule gegangen werden.

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