Montag, 18. Oktober 2010

Neaera Record Release Show - 29. Mai 2009, Sputnikhalle Münster

Line-Up:

Neaera
Deadlock
The Destiny Program
End of Days
Versus the Throne

Pünktlich zum Release ihrer neuen Kracherscheibe "Omnicide - Creation Unleashed" präsentieren uns die Jungs der münsteraner Band Neaera wieder eine Releaseparty der feinsten Sorte.

Bereits zu Beginn der Veranstaltung ist die Sputnikhalle recht ansehnlich gefüllt, sodass dem Auftritt der Opener-Band Versus The Throne nichts mehr im Wege steht. Die Jungs legen sofort los und zeigen dem Publikum ihre Fähigkeiten in Sachen Metalcore. Mir persönlich ist der Sound der Band jedoch einfach zu abgedroschen, es fehlen die Höhepunkte auch wenn das Set solide gespielt wird. Wahrscheinlich ist es eine dieser Bands, die einfach ein paar Jahre zu spät einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt haben, um auf den langsam aber sicher abfahrenden Metalcorezug aufzuspringen. Die Reaktion im Publikum ist auch eher verhalten, hier und da fliegen ein paar Arme. Vor allem bei den älteren Songs der Band (welche damals noch mit dem Namen Blood Spencer betitelt war) steigt die Kopfnickrate merkbar an - die Aufforderungen des Frontmannes zu mehr Bewegung bleiben jedoch weitestgehend unerhört.

Nach Versus The Throne betreten, nach einer langen Zeit der Bühnenabstinenz, die Ruhrpottjungs von End of Days die Bühne. Der Fronter, der aussieht wie frisch aus der U.S. Army entlassen, brüllt sofort auf brachialste Weise los, womit er sich dem instrumentalen Sound der Band anpasst. Die Musik der Jungs ist gnadenlos vorwärts walzend, stimmlich irgendwo in Richtung Obituary, musikalisch manchmal sogar etwas an Beatdown erinnernd. Der Anklang fällt im Vergleich zur Vorband deutlich besser aus, es ist einiges mehr an Bewegung im Publikum zu vermerken. Auf jeden Fall eine gute Liveband, gegen Ende des Sets verschlägt es mich (und die meisten anderen Besucher auch) aber in Richtung der Merchandisestände, wo Neaera eine Autogrammstunde geben.

Nachdem ich und mein Kollege uns ein Poster samt Autogrammen der Band gesichert haben, verschlägt es uns zunächst in Richtung Auto, sodass wird von The Destiny Program nichtmehr allzuviel mitbekommen. Zusammenfassend lässt sicht sagen, dass auch hier solider Metalcore geboten wird, jedoch um einiges melidiöser als von den Jungs von Versus The Throne, was mir persönlich mehr zusagt. Sieht man sich das Publikum an, geht es da wohl den Meisten so wie mir.

Nach The Destiny Program entern die Co-Headliner von Deadlock rund um Frontfrau Sabine die Bühne. Durch die abwechselnden Growls des Frontmannes und den wirklich guten Klargesang von Sabine erschließen sich sehr interessante Facetten, wodurch die Band viele Anhänger hat, was sich dadurch bemerkbar macht das es vor der Bühne das erste mal richtig eng wird. Einzig die Soundmischung dämpfen meine Freude über diesen Auftritt etwas, die Gitarren klingen matschig und der Klargesang tönt doch etwas sehr schrill im Ohr. Abgesehen davon jedoch ist der Auftritt grundsolide und die Bühnenpräsenz stimmt, was nicht zuletzt dem Posen-Pathos den Frontmannes zuzuschreiben ist, welcher mir aber etwas zu einstudiert wirkt.

Nun steigt die Spannung, es wird eng vor der Bühne, und die Leute rufen den Namen der Band, wegen der alle anwesend sind: Neaera betreten nach einem kurzen, eindrucksvollen Intro die Bühne und legen sofort mit dem Opener des letzten Albums, "Spearheading The Spawn", voll los. Mit den ersten Tönen des Songs rastet die Menge komplett aus, sodass bereits nach einigen Songs der Schweiß von der Decke tropft. Gespielt wird alles von Klassikern vom ersten Album "The Rising Tide Of Oblivion" bis hin zu neueren Stücken, selbstverständlich auch vom nagelneuen Album, welches der Anlass für den heutigen Abend ist. Den neuen Song "Prey To Anguish" bekommt die Meute an diesem Abend gleich zweimal zu hören, denn er wird für ein Musikvideo aufgezeichnet. Bei der ersten Ausführung des Songs gehen die Leute so ab, dass erst einmal die Kamera komplett neu justiert werden muss. Und auch eines fällt an diesem Abend wieder auf: Es gibt kaum eine Band, die so publikumsnah und grundsympathisch agiert wie Neaera.

Nach diesem Auftritt, der wirklich jeden Neaera-Fan glücklich gemacht haben muss, bleibt nichts als glückliche Erschöpfung zurück und hunderte schweißnasser Körper drängen sich Richtung Ausgang. Von dieser Show scheint wirklich niemand enttäuscht zu sein!

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