Mittwoch, 27. Oktober 2010

Hell On Earth Tour 2010 - 6. Oktober 2010, Sputnikhalle Münster

Line-Up:

Terror,
Every Time I Die,
All Shall Perish,
The Acacia Strain,
Down to Nothing,
Thick As Blood,
VERA CRUZ

Überraschung, Überraschung! Auch dieses Jahr zieht die Hell On Earth Tour wieder durch die Lande, und der Stop in Münster ist da so gut wie vorprogrammiert. Als ich ankomme, leider Aufgrund einer Blinddarm-OP dazu verdammt in den hinteren Reihen auszuharren, ist nicht sehr viel los in der Sputnikhalle.

Vera Cruz betreten pünktlich die Bühne und quälen sich durch ihren Auftritt. Das lag nicht an der Performance der Band, welche vom Sound her leicht an Everytime I Die erinnern, sondern an der bescheidenen Anzahl von Leuten, welche mit verschränkten Armen vor der Bühne stehen. Aber was soll man auch erwarten, eine unbekannte Band an einem Abend in der Woche hat nun einmal nicht die beste Ausgangsposition.

Anschließend betreten Thick As Blood die Bühne - falls ich den Sänger richtig verstanden habe, ist er der Ersatzmann für den "originalen" Frontmann, da dieser seinen Reisepass verloren hat. Bei dieser Band, welche geradlinigen Hardcore spielt, ist schon deutlich mehr los vor der Bühne. Hier und da fliegen Arme und die Gangshouts funktionieren auch schon halbwegs. Die meiste Action geht beim Song "Raising Hell". Solides Set.

Nun betreten Down To Nothing, angeführt vom Terrorbassisten der hier den Shouter spielt, die Bühne. Auf diese Band haben ich und auch viele andere Anwesende sehnlichst gewartet, bieten sie doch Hardcore der einfach nur Spaß macht und zum Mitsingen animiert. Sowohl Band als auch Publikum haben sichtlich Spaß am Auftritt, es wird mitgetanz, mitgesungen und gelacht. Als krönenden Abschluss des energiereichen Auftritts spielen die Jungs aus Richmond den Song "Home Sweet Home", eine Ode an ihre Heimatstadt. Sehr starker Auftritt.

Nun schaue ich mich kurz im Merchbereich um. Zur Überraschung aller Anwesenden sitzt Scott Vogel, seines Zeichen Sänger von Terror, höchstperönlich hinter dem Tresen und grinst in der Gegend rum. Da lassen die ersten Autogrammjäger natürlich nicht lange auf sich warten, ich gebe mich jedoch mit einem kurzen Plausch zufrieden. Schön, wenn bekannte Musiker keine Scheu vor der Menge haben.

Jetzt ist es an der Zeit für eine der beiden Deathcorebands der Tour, welche durch ihre gespielt Musikrichtung einen leichten Aussenseiterstatus auf dieser Tour innehaben. The Acacia Strain legen los mit ihrem Set, stimmlich und technisch recht eindrucksvoll, doch ohne Highlights. Die Texte sind hier und da bekannt, insgesamt zieht sich für mich persönlich eher ein Faden der Eintönigkeit durch den Auftritt. Das, was mir am deutlichsten in Erinnerung geblieben ist von diesem Auftritt sind die menschenverachtenden Ansagen des Frontmannes. Ob man das so feiern wie muss wie einige im Publikum? Na, ich weiß nicht.

Mit All Shall Perish betritt eine Deathcoreformation die Bühne, mit der ich schon mehr anfangen kann, gingen die Songs vom letzten Release doch einen ganzen Tacken technischer und melidiöser ran als die Vorgängerwerke (welche auch nicht zu verachten sind). Der quirlige, kleine, pummelige Frontmann macht wie immer einen recht unterhaltsamen Eindruck, seine Stimme jedoch bewirkt monströses. Es ist deutliche Bewegung vor der Bühne zu sehen und die Menge genießt den Auftritt. Neben alten Songs wie "Wage Slaves" und "There's No Business To Be Done On A Dead Planet" werden auch neue Stücke gespielt, wovon vor allem "Never Again" in positiver Erinnerung bleibt.

Die anschließend spielenden Everytime I Die lasse ich zugegebenermaßen sausen. Einfach nicht mein Geschmack.

Als Headliner des Abend kommen nun Terror an die Reihe, welche ihr Set mit "Your Enemies Are Mine", dem Opener des neuen Albums "Keepers Of The Faith" beeindrucken eröffnen. Das Publikum geht auf der Stelle ab wie Schmitz' Katze, was die Band wahrscheinlich sehr beruhigt, denn stellenweise war das Publikum vorher ehrlich gesagt etwas zurückhaltend. Es werden Stagedives und Circlepits gefordert, die Ansagen nach dem Motto "We are one family" und "Hardcore would be nothing without you" fehlen natürlich auch nicht, Scott Vogel kaufe ich diese aber ab. Besagter rennt den kompletten Auftritt wie von der Tarantel gestochen über die Bühne und schreit sich die Seele aus dem Leib. Es werden Songs aller Schaffensphasen der Band gespielt und es ist einfach nur beeindruckend, was für eine Energie an den Tag gelegt wird.

Ein durchwachsener Abend, der aber auf jeden Fall einen krönenden Abschluss gefunden hat.

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