Freitag, 22. Oktober 2010

Ruiner, Carpathian, Goldust, Endbringer - 9. August 2010, Sputnikcafé Münster

Line-Up:

Carpathian
Ruiner
Goldust
ENDBRINGER

Ein Montag in Münster, 19.30 Uhr, das Sputnikcafé ist bereits gut gefüllt.
Im Laufe ihrer letzten Europatour gastieren Ruiner zusammen mit den Emporkömmlingen von Carpathian, Goldust und Endbringer in der schönsten Stadt der Welt.

Als erstes betreten die DIY - Hardcorerecken von Endbringer die Bühne. Sie spielen ein solides Set aus mir unbekannten Songs, die angepissten Vocals vom Fronter mit dem lustigen Schnäuzer tun ihr übriges dafür, dass die Band bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlässt, der anerkennende Applaus im Publikum bestätigt dies.

Als nächstes betreten Goldust die Bühne, welche für mich die Entdeckung des Abends waren. Nachdem ich schon ein paar mal in die Songs der Münsteraner hineingeschnuppert hatte, konnte mich dieser Auftritt davon überzeugen mich noch einmal näher mit der Band zu befassen. Die Band verzichtete auf große Interaktion mit dem Publikum, konzentrierte sich dafür lieber darauf sich in der Musik zu verlieren und sich gezielt in die Texte hineinzuversetzen. Die teils verzweifelten, teils wütenden Vocals kamen sehr authententisch und überhaupt nicht aufgesetzt rüber, die für Hardcore düsteren Songstrukturen taten ihr übriges. Ein sehr guter Auftritt.

Nun war es Zeit für den gefühlten Headliner des Abends, betrachtete man die sich vor der Bühne bildende Menschenmenge. Eine der letzten Gelegenheiten Ruiner live zu sehen wollten sich viele Besucher scheinbar nicht entgehen lassen. Die Stimmung während des Sets im Publikum war sehr gut, die der Band allerdings weniger - wie man hörte hielt sich das aber im Vergleich zu den späteren Auftritten der Tour in Grenzen. Die Band spielte auf jeden Fall ein gutes Set und war mit viel Spaß an der Musik bei der Sache, allerdings wirkte der rothaarige Frontmann meist sehr ernst und gab auch einige nachdenkliche Ansagen von sich, unter Anderem über das Thema seiner Desillusionierungen durch Begegnungen mit Vorbildern in der Musikszene - ohne jedoch Namen zu nennen. Zum finalen "Dead Weight" ging die Menge noch einmal richtig ab, der Auftritt hinterließ einen letzten guten Eindruck von Ruiner.

Anschließend betraten die Headliner von Carpathian die Bühne, machten in Ruhe ihren Soundcheck und nach einem charmanten "Lutsch meine Eier" des Fronters ging der Auftritt dann auch los. Das Publikum hatte ordentlich Spaß bei der Sache, allerdings konnte nicht ganz die Stimmung des Auftritts von Ruiner erreicht werden - wohl auch weil für viele unverständlich war, dass Ruiner nicht der Headliner waren. Carpathian spielten alle Songs ihrer neuen Wanderlust-EP, vieles vom letzten Longplayer Isolation und eher wenige alte Songs. Diese Mischung war für meinen Geschmack genau treffend, sodass ich mit vielen anderen begeisterten Zuschauern die Songs der Gruppe eifrig mitsang. Das Highlight des Auftritts war definitiv "Cursed" von der letzten LP.

Ein gelungener Abend an einem lauwarmen Sommerabend, das Geld für den Eintritt hat sich wirklich gelohnt.

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